KIWi wandelte auf den Spuren alter Ritter

Mit Frieder Döring über den Ritter-Huen-Burgenweg

"Das nächste Mal sind wir bestimmt wieder dabei!", "ein fantastisches Abenteuer" und "ich wusste gar nicht, wie viel Historisches es bei uns zu entdecken gibt" - so lauteten die Kommentare der Teilnehmer der historisch-literarischen Wanderung am Samstag, d. 18. Juni mit Frieder Döring. Der Autor - vielen bekannt durch seine Windeckkrimis - kennt das Windecker Ländchen und seine Geschichte wie kaum ein Zweiter. Schon als Kind durchstreifte er unsere Landschaft auf der Suche nach alten Burgresten, steinernen Kanonenkugeln, historischen Inschriften oder versteckten Grabmälern. So kennt der gebürtige Windecker hier fast jeden Stein und seine Geschichte.

 

Sein Vorschlag, historisch–literarische Wanderungen durch unser Ländchen zu veranstalten, kam bei der KulturInitiative Windeck (KIWi) sofort gut an. Ziel dieses Kulturvereins ist ja nicht nur, aktuelle Kulturproduktionen vorzustellen sondern auch altes Brauchtum und die Geschichte von Windeck bekannt zu machen.

 

So trafen sich trotz Regenschauern 40 mutige Wanderinnen und Wanderer auf dem Parkplatz vor der Halle kabelmetal zu dem literarischen Ausflug in die Zeit der Ritter. Vom Sieg-Wasserfall ging's zur Villa Rive/Schöneck und dem alten Hof Gauchel zur im Wald versteckten Ruine des Mausoleums der Familie Rive. Eindrucksvoll berichtete Frieder Döring über das Schicksal dieser Familie und ihrem einstmals so imposanten Mausoleum, das von einem großen Engel gekrönt war. Dieser und der steinerne Sarkophag sind verschwunden. Keiner weiß, wann und wie das geschah. Doch Frieder Döring konnte mit einem Bild zeigen, wie das monumentale Mausoleum einmal aussah, von dem jetzt nur noch zwei rostige Torflügel und einige Mauerreste zu sehen sind. Eine der nächsten Stationen war der obere Otterstein, Schauplatz der Sage vom Grafen von Windeck und der entführten Prinzessin. Eine dramatische Geschichte, die Frieder Döring eindrucksvoll zum Besten gab.

 

Weitere Stationen auf den Ritter-Huen-Burgen-Weg: die Marienkapelle in Altwindeck mit dem Wappen der Ritter von der Lippe genannt Huen, die Burg Broich in Talwindeck, das Fundamentplateau der Spitzenburg, die Burg Dattenfeld mit Resten der Burg Niedecke, alles ehemalige Besitztümer derer von Huen.

Schon im Mittelalter war die Sieg - ihr Name ist keltisch und heißt eiliges Wasser - mit ihrer Wasserkraft ein Energiespender zu sehen anhand des Dattenfelder Sieg-Wehres. Früher standen hier Wehr, Mühle, Furt und Fährkahn, wie seinerzeit an vielen Stellen der Sieg.

 

An der ehemaligen Dreiseler Furt wies der Wanderführer auf die 1980 am Siegufer ausgegrabene Keltensiedlung und deren Ringwallburg auf dem Beuel hin. Über den Eisenwoog Uferweg gelangten die Wanderer zum Grängelsberg und wurden von einem starken Regenschauer überrascht. Diese Pause unter großen Bäumen nutzte Frieder Döring, um die Gesamtanlage der Burgruine Huen zu Stein (Margaretenburg) zu erläutern, an deren westlichen Teil die Gruppe stand. Ein Abstieg zur östlichen Fundamentruine war wegen der Nässe zu riskant.

Zurück ging's dann über einen umgestürzten Baum am Elmores Südtor, vorbei am Wasserfall und dem Wappen der Familie Rive am Höffers Teich zum Ausgangspunkt. Erschöpft und durchnässt aber voller Eindrücke aus Bildern und Geschichten alter Zeiten dankten die Teilnehmer herzlich Frieder Döring für seinen literarisch-historischen Ausflug in die Welt der alten Ritter. 

 

- JO -

Bilder: F. Christgen 

 

Wegen der großen Nachfrage ist eine ähnliche historisch-literarische Wanderung im nächsten Jahr mit Frieder Döring geplant.

Die nächste literarisch-historische Wanderung mit Frieder Döring

im Rahmen des KIWi lit! Projektes findet statt

 

am 1. Oktober 2016 um 14 Uhr.

 

Thema: Rund um den Ort der Einschnitte: Slade (germ. Taleinschnitt) = Schladern.

 

Treffpunkt ist der Parkplatz vor der Halle kabelmetal.

Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr und ist kostenlos.


Frieder Döring

Frieder Döring ist vielen Windeckern bekannt durch seine historischen Krimis aus dem Windecker Ländchen. Der Autor weiß, wovon er schreibt. Er kennt diese burgenreiche Gegend, von denen oft nur noch wenige Reste übrig sind, wie kein Zweiter. Alle Schauplätze beschreibt er mit dem Wissen des eigenen Augenscheins und der historischen Begebenheiten. Darüber hinaus kennt er viele tragische, dramatische aber auch witzige Geschichten der Menschen, die damals auf den Burgen und in den Dörfern darum herum lebten.

 

Sein Motto: "Raus in die Welt: Was erleben, worüber man wieder schreiben kann."

 

Die Windecker Historien-Krimis von Frieder Döring

 

  • Codex Wolkenstein – Ein Windeck Historien-Krimi. Roland Reischl Verlag: Köln 2015.
  • Eburonengold - Ein Windeck Historien-Krimi. Roland Reischl Verlag: Köln 2013.

Eindrücke von der Wanderung Der Ritter-Huen-Burgenweg

Weitere Bilder finden Sie in der Bildergalerie

Bilder: F. Christgen