Vierhändiges Klavierspiel auf hohem Niveau

Das Klavierduett Xin Wang und Florian Koltun. Foto: G. Kicker.
Das Klavierduett Xin Wang und Florian Koltun. Foto: G. Kicker.

 

Ein eindrucksvolles Klavierduo-Konzert

 

Vierhändiges Klavierspiel auf hohem Niveau 

 

Von Gisela Kicker (gk)

 

Am Sonntag, 19.03.2017 fand das 4. Konzert der Reihe „Klassik-Matinee“ im Bürger-und Kulturzentrum kabelmetal statt. Unter dem Titel „Grosse Meister zu vier Händen“ spielten das Pianisten-Duo XIN WANG und FLORIAN KOLTUN Kompositionen von Wolfgang A. Mozart (1756-1791), Johannes Brahms (1833-1897) und Franz Schubert (1797-1828). Es gab eine kleine Programmänderung: Im ersten Teil erklang Mozarts „Sonate zu vier Händen in D-Dur, KV 381“. Die angekündigte Ouvertüre zur Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini wurde durch eine weitere Sonate Mozarts „zu vier Händen B-Dur, KV 358“ ersetzt.

 

Die chinesische Pianistin XIN WANG und der Aachener Pianist FLORIAN KOLTUN boten ein großartiges vierhändiges Klavierspiel. „Wir sind hauptberuflich Künstler“, so Kulturmanager Florian Koltun, der zurzeit an der Musikhochschule Köln unterrichtet und die vielseitige Kulturlandschaft Deutschlands hervorhob. Sein Ehefrau XIN WANG ist künstlerische Leiterin des internationalen Festivals „Klaviersommer Geilenkirchen“ sowie Juryvorsitzende des internationalen Klavierwettbewerbs „Euregio Piano Award“. Koltun betonte die beiderseitige hohe Verantwortung im organisatorischen sowie musikalischen Bereich. Als Klavierduo gastiert das Ehepaar auf den großen Konzertbühnen in Europa und Asien.

 

Wolfgang A. Mozart war Musiker und Komponist der Wiener Klassik (1770-1830) und gilt als einer der ersten Komponisten für vierhändige Klaviersonaten. Beim Konzert in Schladern spielten das Piano Duo die „Sonaten zu vier Händen in C-dur, KV 521 und B-Dur, KV 358“.

 

Durch die Industrialisierung war ein Klavier auch für das Bürgertum erschwinglich geworden und Hausmusik wurde populär. Klavierspielen im Wohnzimmer gehörte zum guten Ton und wurde in der Romantik gepflegt. Das Paradebeispiel sind die „ungarischen Tänze“ von Johannes Brahms, die zu seinen bekanntesten Werken gehören. Sie entstanden in den Jahren 1858-69 in der ursprünglichen vierhändigen Klavierfassung. Das Klavierduett Wang/Koltun verzauberte das Publikum mit der Aufführung der „Ungarischen Tänze Nr. 1 in g-Moll, Nr. 2 in d-Moll“.

 

 

Harmonie herrschte am Flügel. Foto: G. Kicker.
Harmonie herrschte am Flügel. Foto: G. Kicker.

Die „Fantasie in f-Moll für Klavier zu vier Händen“ - ein wunderbares und zugleich tragisches Werk - gehört zu der bedeutendsten Komposition von Franz Schubert, die in seinem Sterbejahr 1828 entstand. Das teilweise melancholische Musikstück bewegt und berührt seit jeher das Publikum. Schubert, der schon mit 31 Jahren starb, hinterließ ein eindrucksvolles Werk. Er hatte große Angst vor dem Sterben und suchte Hilfe in der Musik, was im finalen Höhepunkt des Stückes zum Ausdruck kommt: „Seine Musik geht wirklich ans Herz“ würdigt Koltun die Komposition.

 

„Damit die Zuhörer beschwingt nach Haus gehen können“, so Koltun, erklang als Zugabe das wohl bekannteste heitere Werk von Brahms „Ungarische Tänze Nr. 5 in fis-Moll“.

Der Saal war stimmungsvoll beleuchtet. Foto: G. Kicker.
Der Saal war stimmungsvoll beleuchtet. Foto: G. Kicker.

 

Unser besonderes Anliegen: Damit der für mtl. 300 Euro gemietete Flügel für die Klassik-Konzerte auch zukünftig erhalten bleibt, ruft die Kulturinitiative Windeck (KIWI) alle Klassik-Liebhaber zu Spenden auf. (gk)