KIWi-lit!: Der Freigraf von Benzekausen und seine Arbeit bei der Feme am 30. September 2017

Frieder Döring begrüßt die Wandergruppe vor der Halle kabelmetal. Foto: F. Christgen
Frieder Döring begrüßt die Wandergruppe vor der Halle kabelmetal. Foto: F. Christgen

Der Freigraf von Benzekausen und seine Arbeit bei der Feme  

 

 

Bericht über die vierte literarisch-historische Wanderung

mit Frieder Döring von der KulturInitiative Windeck am 30. September 2017 

Die Wandergruppe vor der Halle kabelmetal. Foto: F. Christgen
Die Wandergruppe vor der Halle kabelmetal. Foto: F. Christgen

Der Vortag war der letzte sonnige Spätsommertag, wie die Meteorologin vom WDR abends erklärte. Der Tag danach war der erste schöne goldene Oktobertag. Nur ausgerechnet an diesem 30. September 2017, dem lange ausgeguckten Wandertag, hat es tatsächlich von morgens bis abends nur geregnet, an einem Stück.

 

Beim Treffen um 14 Uhr an der Halle kabelmetal und nach der Begrüßung durch den KIWi-Vorsitzenden, Frank Christgen, fand zunächst eine Abstimmung unter den Teilnehmern statt, ob man laufen oder verschieben solle. Und die überwiegende Mehrheit mit 12 Tapferen entschied sich fürs Wandern. So ging`s los bei Nieselregen am Wasserfall vorbei über den Siegweg und die Eisenbahnbrücke zur Burg Maul. Dann über den Tunnel und die Rosbacher Brücke wieder auf den Siegweg bis zur Obernauer Brücke. Nach Obernau rein über Wiesenwege, am Sieghang entlang, den Obernauer Siefen runter und über die Hundhausener Weiden nach Hundhausen und zur Imhausener Brücke. Hinter dieser links und durch die Bahnunterführung nach Gansau. Dort wieder an der Bahn entlang über einen Wiesenweg bis zum südlichen Burgfelsen der Burgruine Benzekausen.

 

Da krabbelten wir den steilen und rutschigen Pfad in den östlichen Halsgraben hoch bis zu den Fundamenten des Bergfrieds. Frieder Döring erklärte die Geschichte der Anlage und ihrer Zerstörung im 16. Jahrhundert. Die vorgesehene Lesung aus seinen Windeck-Historien-Büchern musste wegen des jetzt strömenden Regens ausfallen. Auch die Jause mit mitgebrachtem Proviant konnte nur hastig im Stehen eingenommen werden. Als zusätzliches Highlight konnte der Wanderführer beim Abgang von der Burg den Teilnehmern noch fünf schöne Exemplare von „Krause Glucke“ – Pilzen präsentieren, die in unserer Region außerordentlich selten sind.

EIne "Krause Glucke". Quelle: www.wikipedia.de
EIne "Krause Glucke". Quelle: www.wikipedia.de

Ein Teilnehmer wies auch noch einige kleine Metallteile vor, die er vor Jahren hier gefunden hatte, und die vom Landesmuseum Bonn als vergoldete Bronzeverzierungen von mittelalterlichem Pferdegeschirr deklariert worden waren. Nach den Abstieg ging`s durch untere Burgbachtal zur B256 und dann durch Eich auf dem alten Verbindungsweg von der Burg zur Feme-Gerichtsstätte Alter Stuhl, wo der Freigraf von Benzekausen als Richter fungierte bis zum Fuß der markanten Kuppe, früher auch Hohe Ley genannt. Unterwegs gab es wieder viele leckere Pilze, vor allem Pfifferlinge zu bewundern, denen das Regenwetter sichtlich gefiel. Dann noch ein letzter Steilanstieg zum Alten Stuhl, auf dem man für die Anstrengung immer belohnt wird mit guter Aussicht auch bei schlechtem Wetter. Frieder Döring berichtete über die Feme und ihre Gerichtsbarkeit nach sächsischem Recht, und deren Verbote durch die Kaiser Sigismund, Ferdinand und Maximilian, die zur Bannung des Freigrafentums und damit letztlich zur Zerstörung der Burg Benzekausen führten.

 

Jetzt ging`s nur noch bergab am Auguste-Viktoria-Stift, dem alten Waldkrankenhaus, vorbei ins Rosbachtal. Von dort zum Siegweg und an der der Burg Hof entlang, die auch noch erklärt wurde, zur Rosbacher Eisenbahnbrücke und über den schon bekannten Weg zurück zur Kabelmetal-Halle. Dort kamen dann noch 10 nasse, aber fröhliche und tapfere Wanderer wieder an. Die jüngste Teilnehmerin war 10 Jahre, der älteste 78 Jahre.

 

Frieder Döring

Geschichte erleben an historischen Tatorten - mit Frieder Döring

 

Frieder Döring ist vielen Windeckern bekannt durch seine historischen Krimis aus dem Windecker Ländchen. Der Autor weiß, wovon er schreibt. Er kennt diese Gegend voller historischer Stätten, von denen oft nur noch wenige Reste übrig sind, wie kein Zweiter. Alle Schauplätze beschreibt er mit dem Wissen des eigenen Augenscheins und der historischen Begebenheiten. Darüber hinaus berichtet er von vielen tragischen, dramatischen aber auch witzigen Geschichten der Menschen, die damals auf den Burgen und in den Dörfern darum herum lebten.

 

Sein Motto: "Raus in die Welt: Was erleben, worüber man wieder schreiben kann."

 

Die Windecker Historien-Krimis von Frieder Döring

 

·         Codex Wolkenstein – Ein Windeck Historien-Krimi. Roland Reischl Verlag: Köln 2015.

·         Eburonengold - Ein Windeck Historien-Krimi. Roland Reischl Verlag: Köln 2013.

 

 

Frieder Döring wird am Donnerstag, den 9. November 2017 um 19  Uhr im Bürger- und Kulturzentrum kabelmetal aus seinem neuen Windeck Historien-Krimi

 

Der Frankenturm 

 

lesen. Der Eintritt ist frei.